Berlin, 17.02.2016, 15:36 Blickpunkt:Film | TV
Die Landesrundfunkanstalten der ARD wollen in den kommenden drei Jahren den Anteil von Regisseurinnen in ihren Fernsehfilmen und Serien ausbauen. Wie die ARD-Vorsitzende und -Filmintendantin Karola Wille im Rahmen einer von Pro Quote Regie organisierten Veranstaltung während der Berlinale erklärte, habe man dazu einen Maßnahmenkatalog beschlossen.
Bereits im September vergangenen Jahres hatten ARD und Degeto laut Wille für einige Seriensendeplätze eine Selbstverpflichtung beschlossen, 20 Prozent der Regiestühle mit Regisseurinnen zu besetzen. Dabei handele es sich aber nur um eine Untergrenze; tatsächlich wolle man einen viel höheren Anteil an Regisseurinnen erreichen. Der dazu entwickelte Maßnahmenkatalog sieht neben der Förderung des Nachwuchses auch eine zunehmende Beschäftigung erfahrener Regisseurinnen vor. Auch wolle man Produzentinnen und Produzenten dazu auffordern, Frauen und Männer möglichst zu gleichen Teilen für Regieprojekte vorzuschlagen.
Laut Wille will sich die ARD darüber hinaus an einer wissenschaftlichen Studie der FFA zum Werdegang von filmschaffenden Frauen beteiligen.
Laut dem jüngst vom Bundesverband Regie vorgelegten zweiten Diversitätsbericht lag der Regisseurinnenanteil bei TV-Auftragsproduktionen der ARD im vergangenen Jahr bei 11,2 Prozent, im Hauptabendprogramm ab 60 Minuten bei 15,4 Prozent. Spitzenreiter ist der Mittwochsfilm mit einem Regisseurinnenanteil von 29 Prozent, am geringsten ist der Anteil an Regisseurinnen mit 5,9 Prozent bei den TV-Filmen am Samstagabend.
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