Zur Eröffnung der Berlinale am 5. Februar hat Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig der Initiative Pro Quote Regie ein Interview gegeben. Pro Quote Regie setzt sich für mehr Frauen in der Regie ein.
MehrBUBBLE eröffnet
Regie und Schnitt: Margrét Rún. Kamera: Birgit Gudjónsdóttir
Open the Bubble from Proquote-Regie on Vimeo.
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Deutschlandradio Kultur | Susanne Burg | 06.02.2015
MehrGestern wurde die 65. Berlinale eröffnet – zum zweiten Mal in der Geschichte des Festivals mit dem Film einer Regisseurin: Isabel Coixets „Nobody Wants the Night“. Eine Ausnahme – kann eine Frauenquote Abhilfe schaffen?
23 Filme nehmen am Wettbewerb der Berlinale teil – gerade mal drei davon stammen von Regisseurinnen. Solche Zahlen sind nicht ungewöhnlich. Es gibt eine Schieflage in der Filmbranche: Frauen führen seltener Regie als Männer, obwohl 42 Prozent der Abgänger mit Regiediplom an deutschen Filmhochschulen Frauen sind. Und Frauen drehen seltener Filme mit hohen Budgets. Was sind die Hintergründe dafür? Warum können sich Frauen in Genres wie Krimi fast gar nicht behaupten? Und kann eine Frauenquote Abhilfe schaffen?
Diskussionsteilnehmerinnen:
Bettina Schöller, Regisseurin, Autorin und Mitglied der Initiative Pro Quote Regie
Sylke Enders, Regisseurin
Christine Berg, stellvertretender Vorstand der Filmförderungsanstalt
Meike Kordes, Produzentin und Mitglied im Gesamtvorstand der Produzentenallianz.Moderation und Redaktion: Susanne Burg
Tagesspiegel | Harald Martenstein | Quotenzote
Tagesspiegel | Harald Martenstein | 06.02.2015
MehrDie Initiative „Pro Quote Regie“ will mehr Frauen auf dem Regiestuhl sehen. Harald Martenstein denkt weiter und fordert die Quote auch für das Publikum.
Auf dem Potsdamer Platz befindet sich während der Berlinale eine durchsichtige Blase, welche den Namen „Multimediabubble“ trägt und von der Gruppe „Pro Quote Regie“ errichtet wurde. Der Gruppe gehören 180 Regisseurinnen an. Sie fordert, dass endlich auch bei den Filmen die Quote eingerichtet wird. In zehn Jahren sollen 50 Prozent der Filme von Frauen stammen. Zur Zeit werden nur 20 Prozent der deutschen Kinofilme von Frauen inszeniert.
Das wäre dann die erste Kunstquote. Bei Filmen geht das relativ einfach, weil man zum Filmemachen viel Geld braucht.
Wenn Männer kein Geld kriegen, können sie keinen Film machen – ganz easy. Schwieriger wird es bei den Ölgemälden. Wie willst du verhindern, dass so ein Typ ein Ölgemälde malt?
Ein Problem ist, dass bei den Gremien, die über das Geld entscheiden, zu wenige Filmprojekte von Frauen eingereicht werden. Wenn es nicht genug Frauen gibt, die einen Film drehen möchten – ist es dann rechtlich möglich, Künstlerinnen aus anderen Kunstgattungen, zum Beispiel Sängerinnen, zum Drehen eines Films zu verpflichten? Im Gesang sind Frauen eher überrepräsentiert. Künstlerisch kann das interessant werden, ein Film von Lena hätte Power. Andreas Dresen kann dann beim Eurovision Song Contest antreten. Da sind seit 2000 neun Mal Frauen für Deutschland angetreten und nur fünf Mal Männer.
Am einfachsten wäre es, wenn man es wie mit den Straßennamen macht. In Kreuzberg dürfen Straßen nur noch nach Frauen benannt werden, solange bis 50 Prozent der Namen weiblich sind. Dieter Kosslick darf nur Frauen zum Wettbewerb einladen – bis 50 Prozent aller Berlinalebären in Frauenhand sind. [… >mehr]
Berlinale: Manuela Schwesig unterstützt Pro Quote Regie
Zur Eröffnung der Berlinale am 5. Februar hat Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig der Initiative Pro Quote Regie (PQR) ein Kurz-Interview gegeben. Pro Quote Regie setzt sich für mehr Frauen in der Regie ein.
„Es ist wichtig, dass auch Frauen Regie führen, um mit traditionellen Rollenbildern zu brechen“, sagte Manuela Schwesig in dem Kurz-Interview, das während der Berlinale in einem multimedialen Zelt am Potsdamer Platz gezeigt wird. Unter dem Motto „Open the Bubble – Open your mind“ wird das Zelt Informationsstelle für alle Interessierten sowie Treffpunkt zur Vernetzung mit Film-Kolleginnen und Kollegen weltweit sein.
Frauen müssen an einem Strang ziehen – auch im Filmbusiness
Bundesweit haben sich mehr als 200 Regisseurinnen zusammengeschlossen, um für die gleichberechtigte Vergabe von Regieaufträgen an Frauen und Männer bei Filmproduktionen zu protestieren. Die Initiative PQR macht darauf aufmerksam, dass nur 15 Prozent aller deutschen Kino- und Fernsehfilme von Frauen gemacht werden, obwohl 42 Prozent der Filmhochschul-Absolventen weiblich sind.
Und auch auf der Berlinale zeichnet sich ein ähnliches Bild: Nur drei von insgesamt 23 Wettbewerbsfilmen sind von Filmemacherinnen, nur bei rund einem Viertel der insgesamt 441 gezeigten Filme haben Frauen Regie geführt. Manuela Schwesig: „Ich finde es gut, dass es Pro Quote Regie gibt, dass Frauen sich verbünden und an einem Strang ziehen. Deshalb unterstütze ich die Initiative.“
Im Rahmen der Initiative „Open the Bubble – Open your mind“ wird es am 9. Februar zudem eine Podiumsveranstaltung zum Thema mehr Frauen im Regiefach geben, an der auch die Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesfrauenministerin, Elke Ferner, teilnimmt.
Die Initiative Pro Quote Regie wird vom Bundesministerium für Frauen, Senioren, Familie und Jugend unterstützt.
http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/gleichstellung,did=213274.html
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Berlin. Man sollte es bei den Temperaturen nicht erwarten, doch der Potsdamer Platz selbst entwickelt sich 2015 zu einer Spielstätte der Berlinale. Da wo Wim Wenders einst für den „Himmel über Berlin“ in der Todeszone hinter der Mauer Curt Bois einsam sinnieren lies, protestieren nun Studenten der Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin für den Erhalt der Mitbestimmung, wird der ferngesteuerte Dreh eines Ai Weiwei-Films mit Til Schweiger übertragen und protestieren Filmemacherinnen in einer „Multimedia Bubble“ gegen Diskriminierung von Regisseurinnen in ihrer Branche.
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