Spiegel online | Kultur
Quelle: http://www.spiegel.de/kultur/kino/frauen-in-disney-filmen-warum-so-still-mulan-a-1086335.html
Die Diskussion um die Dominanz der weißen Männer in Hollywood brodelt schon länger. Nun haben zwei Datenanalysten des Projekts „Polygraph“ Zahlen zu 2000 Filmdrehbüchern vorgelegt, die die Diskussion um die Darstellung von Frauen auf der Leinwand neu befeuern dürfte. „Es gibt viel Gerede, aber keine Daten“, begründen die Autoren ihre Arbeit; sie sprechen von der „vermutlich bisher umfangreichsten Drehbuchanalyse“.
Die Ergebnisse: Schon in Filmen für die Jüngsten haben Frauen wenig zu sagen. In 22 von 30 untersuchten Disney-Filmen hatten Männer und männliche Figuren die meisten Sprechanteile. Bei „Dschungelbuch“ und „Toy Story“ sind das über 90 Prozent.
Das Missverhältnis gibt es sogar in Filmen, in denen eine Frau oder ein Mädchen die Protagonistin ist. (…)
Die „Polygraph“-Analyse ergibt außerdem: Quer durch alle Genres, egal ob Comedy oder Schnulze, sprechen Männer mehr. Je älter eine Schauspielerin wird, desto weiter schrumpft ihr Redebeitrag. Für männliche Schauspieler lässt sich dieser Zusammenhang nicht nachweisen. Nur bei 22 Prozent der untersuchten Filme gab es eine weibliche Hauptrolle, die tatsächlich auch am meisten sprach.
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