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„Especially when it comes to public money – it has to be equal.“ Jane Campion, Cannes 2014

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Blickpunkt:Film – Unsere Antwort

Posted by on Juni 8, 2015 in ALLES, DISKURS, NEWS | 2 Kommentare

Warum werden nur elf Prozent der Fernserhfilme von Regisseurinnen
inszeniert, wo doch die Fernsehfilmabteiglungen der Öffentlich- Rechtlichen mehrheitlich von Frauen geleitet werden, fragte Blickpunkt:Film in einem zweiteiligen Themenschwerpunkt (BF
20/15 und 21-22/15)? Antworten wie „wir haben die zehn führenden deutschen Regisseurinnen angefragt, aber die hatten alle keine Zeit“
haben die Gleichstellungsinitiative von Pro Quote Regie auf den Plan gerufen. In einem offenen Brief kritisiert sie die „offen frauendiskriminierenden“ Aussagen der Branchenvertreter, die in dem Artikel zu Wort kommen. Pro Quote Regie fordert „gesetzliche Vorgaben für die gendergerechte Vergabe von öffentlichen Geldern auch bei sogenannten Auftragsproduktionen“.

 

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Stellungnahme / Offener Brief zu dem Artikel: „ Regisseurinnen und Fernsehfilme“

Seit der Gründung von Pro Quote Regie vor knapp einem Jahr, haben sich 700 Filmschaffende, darunter 320 Regisseurinnen unseren Forderungen angeschlossen. Die Fernsehsender als wichtigste Arbeitgeber für Regisseurinnen und Regisseure haben hingegen kaum Stellung genommen. Wir begrüßen es, dass Blickpunkt:Film nun erstmals die Gatekeeper in den Redaktionen ausführlich erklären lässt, warum Ihrer Meinung nach so wenige Frauen Regieaufträge bekommen.

Die zusammengetragenen Aussagen spiegeln wider, was Pro Quote Regie als offen frauendiskriminierend anprangert und was sich de facto wie eine Art Berufsverbot auswirkt. Und es zeigt deutlich, dass man ohne gesetzliche Vorgaben für die gendergerechte Vergabe von öffentlichen Geldern auch bei den sogenannten Auftragsproduktionen nicht umhin kommt.

Ein offener Dialog ist überfällig und nötig. Wir Regisseurinnen sind bereit dazu.

Zu den Aussagen der Fernsehredakteurinnen und –redakteure und der Produzentinnen und Produzenten aus dem zweiteiligen Artikel „Fernsehfilme und Regisseurinnen“ möchten wir hier Stellung nehmen.

1. „Es gibt nicht genügend qualifizierte Regisseurinnen. Und die Guten sind über Jahre hinaus ausgebucht.“

42 Prozent der Filmhochschulabsolventen im Fach Regie sind Frauen. Filme von Regisseurinnen gewinnen überdurchschnittlich viele Preise, wie eine aktuelle Studie der Universität Rostock zeigt. Frauen sind genauso kreativ, engagiert, leistungsbereit und begabt wie ihre männlichen Kollegen. Der einzige Unterschied: spätestens nach dem Erstlingsfilm werden ihnen keine weiteren Entwicklungschancen gegeben. Es ist bekannt, dass es auch für Regisseure schwierig ist einen zweiten und dritten Film zu realisieren. Für Regisseurinnen ist die Hürde noch viel höher. Selbst bedeutende Filmpreise ziehen keine Auftragsangebote nach sich.

Im Blickpunkt:Film Interview heißt es, dass für die Regie des ZDF-Dreiteilers „Berlin Kurfürstendamm“ die „zehn führenden deutschen Regisseurinnen angefragt“ worden seien. Alle hätten wegen anderer Termine abgesagt. Unsere Recherche bei den Regisseurinnen und Agenturen hat großes Erstaunen ausgelöst. Denn zumindest zwei der angefragten Regisseurinnen hätten Zeit gehabt und den Auftrag gerne angenommen. Und viele der sogenannten „führenden Regisseurinnen“ wurden gar nicht erst angesprochen. Selbst wenn keine dieser unterstellten „Top Ten“ Zeit gehabt hätte, hätte die Produktionsfirma sicher eine Regisseurin mit einem vergleichbaren Erfahrungsprofil wie dem des letztlich ausgewählten Regisseurs gefunden. Hier offenbart sich ein branchenübergreifendes Muster: Um sich auf vergleichbarer Ebene zu behaupten, müssen Frauen ein größeres Renommee und ein gewichtigeres Portfolio mitbringen als ihre männlichen Kollegen.

Insgesamt drängt sich der Eindruck auf, dass den Sendern und Produktionsfirmen schlicht zu wenige Regisseurinnen bekannt sind. Es ist an der Zeit, dass die Sender hier selbst aktiv werden und daran etwas ändern.

2. „Regisseurinnen scheuen den Konkurrenzkampf und viele suchen eine sichere Festanstellung, z.B. als Fernsehredakteurin. Außerdem bauen sich Frauen keine Netzwerke auf.“

Wer Regie studiert, entscheidet sich für ein ungeregeltes Berufsleben ohne starre Arbeitszeiten. Wer das nicht will, schlägt einen anderen Werdegang ein, der nur in den seltensten Fällen in die Redaktion eines Fernsehsenders führt. Es handelt sich also um zwei grundsätzlich verschiedene Wege. Fernsehredakteurinnen, die ein abgeschlossenes Regiestudium, vielleicht sogar ein oder zwei eigene Filme gedreht haben, sind eine Rarität.

Im Film wie überall gilt: ohne Arbeit keine Netzwerke. Wer nicht kontinuierlich Regie führen darf, kann die an den Filmhochschulen ausgebauten Netzwerke schlichtweg nicht halten. Die Kolleginnen und Kollegen aus anderen Bereichen wie Produktion, Kamera oder Drehbuch ziehen vorbei und sind schon um des Überlebens willen gezwungen, sich an andere Kollegen zu wenden, die besser im Geschäft sind. Ein Teufelskreis. Wir meinen: Anstatt die mangelnden Netzwerke der Regisseurinnen zu beklagen, sollten die Sender dringend ihre eigenen Netzwerke überprüfen, wenn sie – wie behauptet – nur auf eine minimale Gruppe von Regisseurinnen zurückgreifen können.

3. „Der Beruf der Regisseurin ist nicht zu vereinbaren mit Familie und Kindern.“

Zunächst ist es erstaunlich, wie stark das Thema „Regisseurinnen und Familie“ den Artikel bestimmt. Auch Kinder von Regisseurinnen haben Väter und es sind wie bei allen anderen Berufsgruppen beide Elternteile in der Verantwortung was die Kinderbetreuung betrifft. Abgesehen davon ließe sich mit verdientem Geld auch eine Kinderbetreuung finanzieren. Wie sonst lösen Schauspielerinnen, Herstellungs- und Produktionsleiterinnen, Szenen-, Kostüm- oder Maskenbildnerinnen diese Aufgabe?

Männliche UND weibliche Regisseure starten ihre Karrieren in der Regel ohne Kinder, ohne Familie, ohne Ehepartner. Die meisten Frauen werden vom System ausgebremst bevor es an die Familienplanung und –gründung geht.

Und gerade die zeitlich überschaubare Abwesenheit bei sonst relativ freier Zeiteinteilung sollte doch für Mütter und Familien ideal sein. Es ist für eine Frau mit Kindern wesentlich leichter zu organisieren, ein oder zweimal im Jahr für Dreharbeiten abwesend zu sein als kontinuierlich in einer 40-50 Stunden-Arbeitswoche zu stecken.

Traurig ist in diesem Zusammenhang, dass in dem Artikel das Beispiel einer arbeitenden Mutter, die einen Rückzugsort zum Stillen fordert, als Beispiel mangelnder Professionalität herhalten muss.

4. „Kunst funktioniert in der Regel nur mit absoluter Hingabe. Für Regisseurinnen, die Familie haben, stehen aufgrund ihrer gesellschaftlichen Stellung andere Dinge im Vordergrund. Das führt zu Mittelmaß.“

Diese Behauptung macht deutlich, wie tief – aber dennoch subtil – in die Mottenkiste der Geschlechterklischees gegriffen wird, um die Diskriminierung von Frauen in der Film- und Fernsehbranche zu rechtfertigen.

Wenn regieführende Frauen also abgelenkt oder unkonzentriert wären aus familiären Gründen, was ist dann mit Ärztinnen oder Pilotinnen, die sogar Verantwortung über Leben und Tod tragen? Ist die Quote der Kunstfehler oder der Flugzeugabstürze bei Frauen höher als bei Männern? Uns jedenfalls ist eine solche Statistik nicht bekannt. Ist gar unser Land in Gefahr, weil eine vielfache Mutter das Verteidigungsministerium führt? In diesem Punkt können wir beruhigen: Regisseurinnen, die Mütter sind, gefährden keinesfalls die Fernsehkultur. Eher könnte sie gewinnen: Denn mal abgesehen von einzelnen Produktionen bewegt sich das Fernsehen nicht unbedingt in den Sphären der Hochkultur, z.B. bei den Unterhaltungsserien des Vorabends und der Primetime. Doch gerade auf diesen Sendeplätzen, deren künstlerischer Anspruch eher gering ist und die solides Handwerk verlangen, führen Frauen noch seltener Regie als bei anspruchsvolleren Produktionen.

Auch bei den „frauenaffinen“ Freitagabendfilmen der ARD zeigt der Blick in den Diversitätsbericht des BVR: der Anteil der Regisseurinnen liegt nicht wie berichtet bei 20%, sondern durchschnittlich bei 15%. Im ZDF Herzkino am Sonntagabend sieht es mit 13% noch etwas schlechter aus. Um es richtig zu stellen, Pro Quote Regie kritisiert nicht, dass „leichte Frauenfilmstoffe eher Regisseurinnen“ überlassen werden.

Wir begrüßen es sehr, dass sich die Redaktionen der Debatte um einen höheren Frauenanteil stellen und danken Blickpunkt:Film, dass sie diese medienrelevante Plattform für die Diskussion bereit stellen.

Das Team von Pro Quote Regie

Annette Ernst, Katinka Feistl, Esther Gronenborn, Nina Grosse, Imogen Kimmel, Maria Mohr, Nathalie Percillier, Barbara Rohm, Margrét Run, Bettina Schoeller, Tatjana Turanskyi, Connie Walther.


 

Auf eine kurze Umfrage unter den 320 Unterzeichnerinnen von Pro Quote Regie und dem Bundesverband Regie haben sich spontan rund 50 Regisseurinnen gemeldet, die in den nächsten Jahren Kapazitäten haben, um Regieaufträge anzunehmen. Eine Liste fügen wir an. Vielleicht ein erster Schritt für den dringend notwendigen Lückenschluss:

Emily Atef, 3 Spielfilme, 25 Internationale Preise

Neelesha Bartel, 1 Kinofilm, diverse TV Produktionen, mehrere Preise

Pola Beck, 1 Kinofilm, diverse Kurzfilme, diverse Preise, u.A. Hessischer Filmpreis 2013

Bettina Bertele, 6 Fernsehfilme, u.a. Grimme Preis

Juliane Block, 2 Spielfilme, diverse Kurzfilme und Spots

Miriam Dehne, 2 Kinofilme, diverse Serien

Sabine Derfflinger, 4 Kinofilme, zahlreiche TV Produktionen, Reihen und Serien, zahlreiche Preise, u.A. Grimme Preis für Tatort

Seyhan Derin, 1 Kinofilm, 17 Serienfolgen, über 300 Dailies

Sylke Enders, 7 Kino-und Fernsehfilme, zahlreiche Preise, u.a. Lola Bester Film

Annette Ernst, 10 Kino- und Fernsehfilme, 4 Serien und Reihen, zahlreiche Preise, u.A. Grimme Preis

Katinka Feistl, 7 Kino- und Fernsehfilme, 4 Serienfolgen, zahlreiche Preise, u.a. MFG Star

Juliane Fezer, 1 Spielfilm, mehrere Preise, u.A. Silver Remi Award Worldfest Houston

Julia Finkernagel, 1 Spielfilm, diverse Serien und Reportagen

Verena S. Freytag, 3 Spielfilme, 53 Serien, mehrere Preise, u.A. Deutscher Civis Fernsehpreis

Claudia Garde, 9 Fernsehfilme, 15 Serien und Reihen, zahlreiche Preise, u.a. VFF Movie Award

Katrin​Gebbe, 1 Kinofilm, Spots, zahlreiche Preise, u.A. Bayerischer Filmpreis

Almut Getto, 3 Kinofilme, zahlreiche Preise, u.A. LOLA für Bestes Drehbuch

Katalin Gödrös, 3 Kino- und Fernsehfilme

Esther Gronenborn, 5 Kino- und Fernsehfilme, zahlreiche Spots, zahlreiche Preise u.a. Lola Beste Regie

Nina Grosse, 18 Kino- und Fernsehfilme, zahlreiche Preise, u.a. Bayer. Filmpreis

Cornelia Grünberg, 5 Spielfilme, 3 Dokumentarfilme, u.a. Max Ophüls Preis

Petra Haffter, 3 Kinofilme, über 80 Fernsehfilme, Serien Reihen, zahlreiche Preise, u.A. Silberner Bär

Julia von Heinz, 5 Kinofilme, diverse Preise, u.a. Lola für besten Jugendfilm

Maria van Heland, 9 Kino- und Fernsehfilme, mehrere Serienepisoden, diverse Preise, u.A. Bayrischer Filmpreis

Dagmar Hirtz, 19 Kino- und Fernsehspiele, Preise u.a. Grimme Preis

Maike Höhne​, 1 Kinofilm, zahlreiche Kurzfilme, und Fernsehproduktionen

Ilse Hofmann, 16 Fernsehfilme, über 55 Serien Reihen, zahlreiche Preise, u.A. Grimme Preis

Hermine Huntgeburth, ca 22 Kino- und Fernsehfilme, zahlreiche Preise u.a. Grimme Preis

Vanessa Jopp, 9 Kino- und Fernsehfilme, 2 Serienepisoden

Christine Kabisch, 15 Fernsehfilme, über 95 Serienepisoden

Imogen Kimmel, 8 Kino- und Fernsehfilme, über 7 Serienepisoden

Isabel Kleefeld, 18 Kino- und Fernsehfilme, zahlreiche Serienepisoden, diverse Preise u.a. Grimme-Preis

Dagmar Knöpfel, 6 Kino- und Fernsehfilme, 2 Serienepisoden und Reihen, diverse Preise, u.A. Bayerischer Filmpreis

Heidi Kranz, über 13 Fernsehfilme, über 50 Serien und Reihen, diverse Preise, u.a. Publikumsbambi

Kerstin Krause, über 300 Serienepisoden und Dailies, zahlreiche Spots und Kurzfilme

Pia Marais, 3 Kinofilme

Karola Meeder, 11 Fernsehfilme und 38 Serienepisoden und Reihen
Erica von Moeller, 4 Kino- und Fernsehfilme, 5 Serienepisoden, 1 Kinodoku , diverse Preise, u.a. Förderpreis des Landes Rheinland-Pfalz

Nana Neul, 2 Kinoilme, 3 Serienfolgen
Sandra Nettelbeck, 6 Kino- und Fernsehfilme, diverse Preise u.A. Max Ophüls Preis,

Ann-Kristin Reyels, 2Kinofilme, diverse Preise, u.a. Fipresci Filmkunst Preis

Susanna Salonen, 1 Kinofilm, mehrere Dokumnetarfilme

Bettina Schoeller, 1 Kinofilm, 75 Dailies, zahlreiche Spots und Kurzfilme, diverse Preise, u.A. Publikumspreis HH

Nathalie Steinbart, 1 Kinofilm, diverse Preise u.a. Best First Feature „Berlin and Beyond“

Isabel Suba, 1 Kinofilm, diverse Kurzfilme, zahlreiche Preise u.a. Max-Ophüls Preis

Stefanie Sycholt, 5 Kino- und Fernsehfilme, diverse Preise, u.a. Deutscher Kritiker Preis

Sybille Tafel, 24 Fernsehfilme, diverse Preise, u.a. Robert Geissendörfer Preis

Monika Treut, 5 Kinofilme, 7 Dokumentarfilme, zahlreiche Preise, u.a. Filmband in Gold

Tatjana Turanskyj, 2 Kinofilme, diverse Preise, u.a. 1.Preis Oberhausen

Petra K. Wagner, 12 Kino- und Fernsehfilme, diverse Preise, u.A. Prix Europa

Connie Walther, 10 Kino- und Fernsehfilme, 3 Reihen und Serien, diverse Preise, u.a. Grimme Preis

Anne Wild, 5 Kino- und Fernsehfilme, diverse Preise, u.a. Max Ophüls Preis

Bettina Woernle, 25 Fernsehfilme, 20 Serien und Reihen, Preise u.a. Filmband in Gold

Ariane Zeller, 17 Fernsehfilme, 54 Serien und Reihen

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22. April in Köln: Eine Quote für Regie?

Posted by on Apr. 15, 2015 in ALLES, EVENTS, NEWS |

Perspektiven: Eine Quote für Regie?

Eine Podiumsdiskussion zur Situation von Filmregisseurinnen in Deutschland
mit Film- und Fernsehschaffenden und Entscheidungsträgern aus NRW.

Der Abend wird von Anke Engelke moderiert.
Mittwoch, 22. April 2015, 19 Uhr
Aula der KHM, Filzengraben 2, 50676 Köln

Im Herbst 2014 trat der Verein „Pro Quote Regie“, ein Zusammenschluss von Regisseurinnen in Deutschland, mit überraschenden Zahlen an die Öffentlichkeit: nur 11 % des fiktionalen Abendprogramms im Fernsehen, 22% der Kinofilme im mittleren Budgetbereich, 10% der Kinofilme mit Budgets ab 5 Mio. Euro werden in Deutschland von Frauen inszeniert. (Quelle: Diversitätsbericht 2010–2013 des BVR e. V.)

Diese offensichtliche Schieflage, mit deren Deutlichkeit niemand gerechnet hatte, hat eine intensive Diskussion in der Film- und Fernsehbranche, in der Politik aber auch an den Hochschulen entfacht. Wo liegen die Ursachen? Welche Maßnahmen kann es geben? Gibt es Vorbilder in anderen Ländern?

Der Verband „Pro Quote Regie“ fordert unter anderem eine Quotierung bei der Vergabe von Filmfördermitteln und die Aufnahme eines Gleichstellungsparagraphen bei der Novellierung des nächsten Filmfördergesetzes. Wäre eine Quote, die in den Rundfunkstaatsvertrag und in das Filmfördergesetz durch die Politik Eingang finden müsste,
ein sinnvolles Instrument, um die Situation zu verändern?

Mit Entscheidungsträgern aus NRW möchte die Kunsthochschule für Medien Köln, an der jährlich 44 % Frauen ihr Studium erfolgreich abschließen, diese Debatte weiterführen und hat folgende Gäste zur Diskussion nach Köln geladen:

Christina Bentlage, Leiterin der Förderung, Film- und Medienstiftung NRW (angefragt)
Dr. Barbara Buhl, Leiterin der Programmgruppe Fernsehfilm und Kino, WDR
Tom Spieß, Geschäftsführer der Kölner Produktionsfirma Little Shark Entertainment
Connie Walther, Filmregisseurin und Vorstandsmitglied „Pro Quote Regie“
Isabell Šuba, Nachwuchsregisseurin („Männer zeigen Filme & Frauen ihre Brüste“)
Heike-Melba Fendel, Kölner Journalistin und PR-Agentin

Anke Engelke, Gastprofessorin an der Kunsthochschule für Medien Köln, wird den von Barbara Teufel und Prof. Gebhard Henke vorbereiteten Abend moderieren.


Kunsthochschule für Medien Köln
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit / Film
Ute Dilger
Peter-Welter-Platz 2
50676 Köln
Tel.: +49 221 20189-330
Fax: +49 221 20189-17
Email: dilger@khm.de

www.khm.de

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Sophie Maintigneux punktet vor Gericht

Posted by on Apr. 13, 2015 in FORUM, NEWS, POLITIK |

Tagesspiegel online

Kampf um die DFFB: Sophie Maintigneux punktet vor Gericht – Lange ohne Leitung

Jan Schulz-Ojala
http://www.tagesspiegel.de/kultur/kino/kampf-um-die-dffb-sophie-maintigneux-punktet-vor-gericht-lange-ohne-leitung/11620286.html

Das Berliner Landgericht bestätigte am Freitag eine Einstweilige Verfügung, wonach das DFFB-Kuratorium die Stelle „bis zum rechtskräftigen Abschluss des von der Antragstellerin einzuleitenden Hauptsacheverfahrens“ nicht neu besetzen darf.

critic.de zum Thema:
http://www.critic.de/special/ueberraschung-in-berlin-das-grundgesetz-greift-auch-fuer-die-dffb-3891/?utm_content=bufferd17b7&utm_medium=social&utm_source=facebook.com&utm_campaign=buffer

Bei aller berechtigter Aufregung über das Kuratorium ist die entscheidende Frage eine andere: Kann es sein, dass an einer Filmhochschule, bei der sowohl die Freiheit der Lehre als auch die Freiheit der Kunst eine Rolle spielen muss, von der Landesregierung einfach durchregiert wird? Nichts anderes steht letztlich im Gesellschaftsvertrag: Wesentliche Entscheidungen trifft ein Organ, von dem jedes Mitglied jederzeit und ohne besonderes Verfahren von der Regierung eingesetzt und abberufen werden kann. Das muss man sich einmal vorstellen. Welchen Aufschrei gäbe es, wenn derlei an der Universität der Künste passierte?

 

 

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dffb: Offener Brief der Alumni an Bürgermeister Müller

Posted by on März 23, 2015 in ALLES, NEWS, POLITIK |

Ehemalige Studierende der DFFB haben diesen offenen Brief an Bürgermeister Berlins verfasst und zu dieser Petition aufgerufen:

https://www.openpetition.de/petition/bestaetigen/neuaufnahme-und-reform-des-verfahrens-fur-die-berufung-des-direktors-bzw-der-direktorin-an-der-dffb

dffb Alumni für die Neubesetzung des Kuratoriums/ 20.3.2015

 

Sehr geehrter Regierender Bürgermeister Müller,

 

die gegenwärtige Situation um die Neubesetzung der Direktorenstelle der dffb erfüllt uns mit Sorge.

Seit fast 50 Jahren verfügt die dffb über einen herausragenden internationalen Ruf als Ausbildungsstätte für eine große Bandbreite filmischen Schaffens. Im europäischen Kontext befand sie sich immer auf Augenhöhe mit den renommiertesten Filmhochschulen.

Das Geheimnis ihres Ausbildungserfolgs lag in einem einzigartig freien Klima des Lehrens und Lernens; alle Belange der dffb wurden in einer demokratischen und offenen Auseinandersetzung diskutiert und entschieden.

Damit ist es seit geraumer Zeit vorbei:

Schon zum zweiten Mal soll nun ein Direktor in einem intransparenten, einseitigen Verfahren berufen werden. Die Entscheidungsgremien lassen sich weder durch konstruktive Interventionen noch durch öffentliche Appelle von ihrer Entscheidung abbringen und nehmen in Kauf, dass die dffb ohne klare Strukturen und ohne Direktion dahintreibt.

Die Verantwortung für diese existenzbedrohende Krise trägt ein auch Kuratorium, das ohne unabhängige künstlerische Positionen besetzt ist und sich ausschließlich aus Vertretern der Industrie zusammensetzt.

Gerade jetzt, kurz vor ihrem 50jährigen Bestehen, ist es unabdingbar, über eine Neuausrichtung der dffb im Geiste ihrer erfolgreichen Tradition nachzudenken.

Dazu braucht es unabhängige, kreative und selbstbewusste Menschen, die sich dieser Herausforderung stellen können.

 

WIR FORDERN:

  • die Neuausschreibung der Direktorenstelle und ein transparentes Auswahlverfahren mit angemessener Beteiligung von Studierenden und Lehrenden
  • eine adäquate Neuberufung des Kuratoriums mit unabhängigen Persönlichkeiten, die Empathie für den Geist der dffb besitzen, für die Weiterentwicklung der kinematographischen Sprache stehen und mutig genug sind, einer weiteren Verflachung des Akademiegedankens und der Ausdünnung demokratischer Prinzipien entgegenzutreten.

2016 wird die dffb 50 Jahre alt.

Es ist Zeit für einen Neuanfang, der die kritische und künstlerische Tradition der dffb in das 21. Jahrhundert übersetzt und weiterentwickelt!

Als ehemalige Studierende stehen wir mit unserer Erfahrung, unserem Netzwerk und unseren Ideen gerne bereit, einen solchen Neuanfang in der Interimszeit zu unterstützen und die Zukunft der dffb mitzugestalten.

Wir möchten Sie deshalb bitten, Ihrer Verantwortung als Regierender Bürgermeister gegenüber der Zukunft dieser einzigartigen Institution innerhalb der deutschen Filmlandschaft gerecht zu werden und unsere Forderungen zu unterstützen.

Mit freundlichen Grüßen

(Erstunterzeichner: Friederike Anders, Frank Behnke, Egon Bunne, Cinzia Bullo, Mari Cantu, Bärbel Freund, Gerd Conradt, Dagmar Jacobsen, Beat Lottaz, Andreas Mücke-Niesytka, Stefan Pethke, Biene Pilavci, Merlyn Solakhan, Monika Schmid, Uli Schueppel, Thomas Schultz, Heiko v. Swieykowski, Angi Welz-Rommel)

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PQR > DFFB | Offener Brief an Herrn Boehning

Posted by on März 13, 2015 in ALLES, NEWS, POLITIK |

Sehr geehrter Herr Staatssekretär Böhning,

Pro Quote Regie ist eine Inititative von mittlerweile 307 Regisseurinnen, die sich für die Gleichstellung von Frauen im Regieberuf einsetzt.

Viele fühlen sich der DFFB sehr verbunden und sind bestürzt über die Berichte in der Presse und aus der Studentenschaft zum aktuellen Auswahlverfahren zur Besetzung der Akademieleitung. Wir möchten Sie bitten, in einer Stellungnahme die von vielen Seiten geforderte Transparenz herzustellen.

Wir als Pro Quote Regie würden es begrüßen, wenn in Berlin eine Frau an die Spitze einer Filmhochschule berufen wird. Es würde ein starkes Signal für die Gleichstellung von Frauen und Männern innerhalb der Filmbranche davon ausgehen.
Mit freundlichen Grüßen

Ihr Team von Pro Quote Regie

Annette Ernst, Katinka Feistl, Esther Gronenborn, Nina Grosse, Imogen Kimmel, Maria Mohr, Nathalie Percillier, Barbara Rohm, Margrét Run, Bettina Schoeller, Tatjana Turanskyi, Connie Walther.

 

 

 

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