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ProQuote-Regie

„Especially when it comes to public money – it has to be equal.“ Jane Campion, Cannes 2014

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PRO QUOTE REGIE: NEWSLETTER FRÜHJAHR 2016

Posted by on Apr 26, 2016 in NEWS, NEWSLETTER |

 

Liebe Regisseurinnen, liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,

Pro Quote Regie moves on!
Von Baden-Baden nach Berlin, über Wien nach Hessen und Bayern und zurück in die Hauptstadt, die Aktivitäten unserer kleinen Truppe erstecken sich mittlerweile über das ganze Land und über die Grenzen hinaus!
So soll es bleiben!

Viel Spaß beim Lesen und einen schönen Frühlingsanfang wünscht das Team von PQR!

BADEN-BADEN

RUNDER TISCH MIT DEM SWR

Das neue Jahr begann für PQR mit einer sehr erfolgreichen Premiere.  Eine  Delegation von PQR- Frauen (Ernst, Kulens Feistl, Grosse, Kimmel und Schoeller Boujou)  reiste nach Baden-Baden um dort die Fernsehspielredaktion des SWR zu treffen. Professor Carl Bergengruen, Geschäftsführer der Medien-und Filmgesellschaft Baden-Württemberg, war der Gastgeber dieses ersten  Runden Tisches. Neben Martina Zöllner, Hauptabteilungsleiterin Kultur und Film, und Manfred Hattendorf, Planungschef der fiktionalen Stoffe, nahmen die RedakteureInnen Ulrich Herrmann, Katharina Dufner, Brigitte Dithard, Stefanie Groß, Kerstin Freels, Claudia Berlach-Benz sowie Simone Reuther an dem ca. 2-stündigen Gespräch teil.

In der überraschend offen geführten Diskussion ging es darum gemeinsam herauszufinden, wie die Vorbehalte gegen Frauen in der Regieposition aussehen, warum  man Frauen keine großen Budgets zutraut, welche  guten oder schlechten Erfahrungen es mit Regisseurinnen gibt und  wie eine Regieentscheidung in der Redaktion überhaupt zustande kommt.
Das Gespräch war für beide Seiten ein großer Gewinn. Martina Zöllner sagte uns im Namen des SWR ihre volle Unterstützung zu und wir hatten den Eindruck, daß unser Anliegen durch das persönliche Gespräch nochmal anders wahrgenommen und verstanden wurden.

BERLIN/BERLINALE

BUBBLE

Dank der großzügigen Unterstützung des Familienministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der FFA und des Medienbord Berlin, konnten wir erneut während der Berlinale unsere Bubble vom 12.-15.2.16 auf dem Potsdamer Platz aufbauen. Es wurde diskutiert und gefeiert, es wurden Bündnisse geschmiedet, Interviews geführt, neue und alte Freunde begrüßt.
So besuchten uns Christina Bentlage von der Film und Medienstiftung NRW, Anke Engelke, Schauspielerin, Nina Kronjäger, Schauspielerin, Elke Ferner, parlamentarische Staatssekretärin der SPD, Maria Furtwängler, Schauspielerin, Andrea Hanke, Redakteurin WDR, Mahelia Hannemann, Autorin, Arno Ortmair, Vorstand der deutschen Filmproduzenten, Bettina Reitz, Präsidentin der HFF München, Beryl Richards von der Directors UK , Anke Domscheit-Berg, Publizistin und viele, viele mehr. Die vielen Videos mit unseren Gesprächspartnern finden Sie auf unserer Pro Quote Regie Vimeopage https://vimeo.com/proquoteregie/videos  unter Q&A Bubble Interviews.

PANEL

Unter der Überschrift „Eine Diskussion über Qualität und die Angst vor der Frauenquote“ fand am 16.2.16 unser Berlinale-Panel in der Akademie der Künste statt.

Diskussionsteilnehmer waren Christian Becker, Produzent und Geschäftsführer von Rat Pack, Dr. Maya Götz, Medienwissenschaftlerin und Leiterin des Prix Jeunesse, Prof. Dr. Karola Wille, ARD Vorsitzende und Intendantin des MDR sowie Roland Zag, Lektor, Dramaturg und Story Doctor. Die Moderation übernahm Hannah Pilarczyk von der Redaktion Spiegel online. Eingeführt wurde die gut besuchte Diskussion mit einer brillianten Key Note von Jutta Brückner. In einer Zeitreise von 1820 bis 2020, dem Jahr, in dem endlich ein Film einer deutschen Regisseurin im Wettbewerb von Cannes laufen wird, (daß sich dieses Wunder bereits 2016 mit Maren Ades „Toni Bergmann“ ereignen würde, wusste zu dem Zeitpunkt noch niemand!), schildert Jutta Brückner klug, witzig und scharfzüngig das Ringen der Frauen um einen gerechten Platz in der Gesellschaft. Absolut sehens- und hörenswert! Sie  finden das Video des Vortrages ebenfalls auf unserer Homepage unter „Jutta Brückners Zeitreise“.
Hervorgehoben werden muss, dass sich Frau Prof. Dr. Wille in dieser Diskussion ausdrücklich zu einem größeren Anteil von Regisseurinnen in den Fernsehfilmen und Serien der ARD bekannte. Die von der Degeto und der ARD ausgerufene Quote von 20% sei eine UNTERGRENZE. Tatsächlich wolle man einen sehr viel höheren Anteil an Regisseurinnen erreichen.

DOKUMENTARFILM ÜBER PRO QUOTE REGIE

Regisseurin Margrét Rún hat einen 71 Minuten langen Dokumentarfilm mit dem Titel „Männer auf dem Olymp, weil Frauen nackt im Pumps mit einem Sack voller Steine den Filmolymp hochklettern müssen“  über PRO QUOTE REGIE  auf der Berlinale 2015 gemacht.

Der unterhaltsame und informative Film kann auf dem folgenden PQR-Vimeolink angesehen werden. https://vimeo.com/162291104

DIVERSITÄTSBERICHT

Anlässlich der Mitgliederversammlung des BVR (Bundesverband der RegisseureInnen)  am 13.2.16 wurde der zweite Diversitätsbericht,  Gender und Altersstruktur, von Esther Gronenborn vorgestellt, den sie  zusammen mit Verena Freytag, (Regisseurin, ehem. BVR Vorstand) erarbeitet hat.
Die Zahlen haben sich nicht verbessert: sowohl in der ARD als auch im ZDF liegt der Frauenanteil bei der Regie weit unter dem der Männer. Die Frauen sind mit 11% in der ARD etwas stärker vertreten als im ZDF, wo der Frauenanteil bei 8% liegt.
Im Kinofilm ist sogar ein Rückgang von 22% (2010-2013) auf 19% (2014) zu verzeichnen. Während im Low-Budget und  im mittleren Budget-Bereich des Kinofilms der Anteil von Frauen 2014 bei 20% und 21% liegt und Männer entsprechend mit 79% und 80% beteiligt sind, hat im High Budget-Bereich ab 5 Millionen Euro im Jahr 2014 KEINE Frau Regie geführt.

Hinsichtlich der Altersstruktur ermittelt der Bericht, dass der gut ausgebildete Nachwuchs erst ab dem Alter von 40 Jahren wirklich in die Regie-Arbeitswelt integriert ist.  Bei Frauen gibt es kaum eine Altersgruppe, in der sie mehr als 10%  erreichen. Sie sind hauptsächlich in der Altersgruppe der 40-49jährigen vertreten und zwar mit schwachen 9%. Ab dem Alter von 50 Jahren findet sich auch bei den Männern ein Rückgang bei der Regie von Kinofilmen und ihr Anteil sinkt auf 18% ab. Frauen sind in dieser Altersgruppe nur noch mit 3% vertreten.

Den kompletten Diversitätsbericht finden Sie auf der Homepage des BVR  unterwww.regieverband.de
In dem Zusammenhang muss noch erwähnt werden, dass bei dieser BVR Versammlung sowohl Esther Gronenborn als auch Verena Freytag aus dem Vorstand abgewählt wurden. Ein Schelm, wer Schlechtes dabei denkt. Aber das ist ein anderes Kapitel, über das noch zu reden sein wird.

WIKIPEDIA-SEMINAR

PQR initiierte mit Wikimedia, Renate Nuppenau und Susanna Salonen ein WIKIPEDIA-Seminar währen der Berlinale. Denn Filmemacherinnen und Filme von Frauen sollen auch im weltgrößten Online-Lexikon sichtbarer werden. Das Motto war: „In Wikipedia , schreiben ist nicht schwer – wir zeigen Euch, wie es geht.“ Erfahrene WikipedianerInnen halfen dabei.

Wegen des großen Erfolges gibt es in Berlin Nachfolgeveranstaltungen. Am 2. Mittwoch des Monats bei Wikimedia Deutschland, am Tempelhofer Ufer 23, Berlin.
Weitere Infos unterhttp://wp.me/p7gwfE-1dB

Zum Internationalen Frauenfilmfestival Köln/Dortmund gab es am 20.4. auch in Köln die Gelegenheit in Wikipedia einzutauchen. Und am 1.7. wird es auch ein Wikipedia-Seminar anlässlich des Münchner Filmfests in München geben.

WIEN

PQR IM ÖSTERREICHISCHEN PARLAMENT

Am 2.3.16 hat die SPÖ Fraktion die österreichische Filmbranche zu einer Veranstaltung in das Parlament in Wien mit dem Titel „Braucht die Filmbranche eine Geschlechterquote?“ eingeladen. Ziel der Veranstaltung war, über eine gerechte Verteilung der Fördermittel zu diskutieren. So gehen in Österreich nur 22% der Fördermittel an Frauen. Auf Anfrage unseres Bündnispartners FC Gloria, reiste Vorstandsmitglied Barbara Rohm nach Wien und hielt dort eine viel beachtete Key Note. Das Wissen und die Erfahrung von PQR sind mittlerweile über die Grenzen hinaus gefragt.

CLARA ZEKTKIN PREIS

Im Februar wurde bekannt, daß PQR für den Clara Zetkin-Preis nominiert wurde.
Im Sinne Clara Zetkins würdigt der von DIE LINKE ausgelobte Preis jährlich einen Projekt, das die Lebensbedingungen von Frauen verbessert und die Gleichstellung von Männern und Frauen in der Gesellschaft befördert.
Der Preis ging dieses Jahr an das Frauenzentrum Lilith in Halberstadt. Wir gratulieren!

HESSEN

GRÜNDUNG DER NEUEN HESSEN-FILM GMBH

Gemeinsam mit dem Produzentenverband, dem Bundesverband der RegisseureInnen, sowie dem Drehbuchverband, bemühte sich auch PQR, vertreten durch Annette Ernst und Katinka Kulens Feistl, den Reformprozess der neuen Hessen-Film GmbH positiv zu beeinflussen. So gelang es PQR zwei Forderungen in eine Resolution der Hessischen Filmschaffenden einfließen zu lassen:
– Bei der Vergabe von Fördermitteln ist die Situation von Regisseurinnen und
weiblichen Filmschaffenden besonders zu berücksichtigen.
– Bei der Besetzung der für Förderentscheidungen zuständigen Jurys, sowie weiterer Gremien, muss der Anteil von Frauen mindestens 50% betragen.
Leider wurden diese Forderungen bislang nur bedingt erfüllt.
In der „Kleinen Jury“ werden voraussichtlich Frauen die Mehrheit stellen, in der „Großen Jury“, die über die größeren Budgets entscheidet, werden nach jetzigem Stand nur zwei Frauen  in einer 9 köpfigen Jury vertreten sein.
Lediglich bei den Stellvertretern dürfen Frauen gerne mitmachen, hier sind 4 Frauen und ein Mann berufen.
Die formale Jury-Berufung durch das Ministerium ist allerdings noch nicht erfolgt.

FFG NOVELLE 

REFERENTENENTWURF

Auch bei der Novellierung des Filmfördergesetzes lässt PQR, hier vornehmlich durch Esther Gronenborn vertreten, nicht locker. Im jetzigen Referentenentwurf ist ein allgemeiner Genderparagraf enthalten, sowie eine paritätische Gremienbesetzung.
PQR wünscht sich jedoch mehr commitment von der Politik. So forderten wir in einem Brief an Kulturministerin Frau Prof. Monika Grütters folgende Zielvorgaben:
Mindestens 30% der Fördersumme sollen für Projekte von Frauen ausgegeben werden. Bewertungsmaßstab ist dabei sowohl die Anzahl der Produktionen, als auch die Budgetierung. Insbesondere die fiktionalen Filmwerke sind zu berücksichtigen.
Die Bewertung wird über die Laufzeit eines Jahres von der FFA beobachtet und bewertet.

PQR hofft im laufe dieses Jahres noch auf ein persönliches Gespräch mit Frau Prof. Monika Grütters und den Referenten.

AUSBLICK 2016:

REGIELISTE

Auf unseren Aufruf, sich auf eine „Regisseurinnenliste“ setzen zu lassen, haben sich zahlreiche Regisseurinnen mit ihrer Vita und ihren Genrewünschen gemeldet. Diese Liste wird nun fertig gestellt und gemeinsam mit einem Poster (Fotos der Regisseurinnen) sowohl an die Degeto,  als auch an den SWR  und den WDR geschickt.
Beide Redaktionen waren an einer besseren Sichtbarmachung von Regisseurinnen  sehr interessiert.

REGISSEURINNENGUIDE

PQR und das Internationale Frauenfilmfestival Dortmund haben sich zusammengeschlossen, um eine umfassende Datenbank „Regisseurinnen in Deutschland“ zu erstellen. Sie wird  die existierende und veraltete Internetplattform regisseurinnenguide.de ersetzen.
Das Frauenfilmfestival Dortmund hat das Projekt bei der Filmstiftung NRW eingereicht und dafür 10.000,- Euro erhalten. Für das restliche, noch benötigte Geld sind wir mit weiteren Sponsoren im Gespräch!

WEITERE RUNDER TISCH-GESPRÄCHE

Nach dem erfolgreichen Gespräch mit dem SWR in Baden-Baden, möchten wir mit weiteren Redaktionen ins Gespräch kommen. Geplant sind der WDR, sowie die „Festung“ ZDF.

DOK.FEST IN MÜNCHEN VOM 5. – 15. Mai 2016

Zusammen mit dem DOK.fest München veranstaltet PQR eine Podiumsdiskussion mit dem Titel: „Warum ein Drittel der Mittel, wenn Frauen der halbe Himmel gehört? Zur Lage der Dokumentarfilmregisseurinnen in Deutschland.“
Im Zuge dieser Veranstaltung stellt sich auch der kürzlich gegründete Zusammenschluss von Dokumentarfilmerinnen PRO QUOTE DOK vor.
Am 8.5.16 um 16 Uhr im Audimax der HFF München, Bernd Eichinger Platz 1, 80333 München

MÜNCHNER FILMFEST VOM 23. Juni – 2. Juli 2016

Auch während des Münchner Filmfestes wird PQR wieder mit einem Panel vertreten sein.
Über Thema und Teilnehmerrunde informieren wir Euch noch in einer gesonderten Rundmail.
Des weiteren ist auch in München ein Wikipedia-Seminar für Frauen im Filmgeschäft geplant.
Das Panel findet am 25.6.16 um 14 Uhr in der Black Box im Gasteig statt, Rosenheimer Strasse 5, 81667 München

Zum Schluss noch eine kleine Bitte in eigener Sache:
Nach wie vor arbeiten wir alle ehrenamtlich, nach wie vor sind unsere Ressourcen sehr, sehr knapp. Wenn Sie unserem Verein beitreten, helfen Sie mit der jährlichen Mitgliedsgebühr von 100,- Euro (Ermäßigung kann gewährt werden), dass wir weiterhin effektive politische Arbeit leisten können.

Wir möchten uns an dieser Stelle sehr herzlich bei unseren Förderern, Spendern und Freunden bedanken!
 

Bitte treten Sie dem VEREIN PRO QUOTE REGIE bei oder helfen Sie uns mit einer  Spende!
http://www.proquote-regie.de/beitreten/.

Unser Konto
Berliner Sparkasse
IBAN: DE50100500000190347783
BIC: BELADEBEXXX

Wir fordern eine paritätische Besetzung aller Filmfördergremien und die Einführung einer Quote. Über Ihre Unterstützung als Unterzeichnerin oder Unterzeichner unseres Aufrufes auf aufruf@proquote-regie.de freuen wir uns.

JA, ICH MÖCHTE UNTERSTÜTZEN!

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Pressemitteilung von Pro Quote Regie | 16.2.2016

Posted by on Feb 17, 2016 in ALLES, BERLINALE 2016, NEWSLETTER, PRESSESPIEGEL |

Berlin, 16.2.2016:

Pressemitteilung von Pro Quote Regie: ARD will Anteil von Regisseurinnen deutlich erhöhen. ARD Vorsitzende Prof. Dr. Karola Wille kündigt an, dass die 20 prozentige Selbstverpflichtung für den Anteil der Regisseurinnen nur die Untergrenze ist / Pro Quote Regie diskutiert auf der Berlinale über Qualität und Quote
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VIDEO BERICHTE HIER


 

Ein hochkarätiges Podium hat bei einer von Pro Quote Regie organisierten Veranstaltung während der Berlinale über einen höhere Beteiligung von Regisseurinnen diskutiert. Dabei sagte die ARD Vorsitzende und Filmintendantin Prof. Dr. Karola Wille, dass die ARD einen Maßnahmenkatalog zur Steigerung des Regisseurinnenanteils beschlossen habe. Die Landesrundfunkanstalten der ARD wollen in den nächsten drei Jahren in ihren Fernsehfilmen und Serien gezielt den Anteil weiblicher Regiebesetzungen ausbauen. Karola Wille betonte, dies sei ausdrücklich dem Engagement der Initiative Pro Quote Regie zu verdanken. Gegenwärtig werden Tatorte, Polizeirufe, der Film-Mittwoch und viele Serien überwiegend von Regisseuren gestaltet.

Die ARD-Sender hätten bereits begonnen, Serienproduktionen gezielt mit Regisseurinnen zu besetzen: Im September hatten die DEGETO und die ARD für einige Sendeplätze eine Selbstverpflichtung von 20 Prozent verkündet. Dies sei aber lediglich die Untergrenze, man wolle einen viel höheren Anteil an Regisseurinnen erreichen. Dazu sei ein Maßnahmenkatalog entwickelt worden, der neben der Förderung und Pflege des Nachwuchses auch eine zunehmende Beschäftigung erfahrener Regisseurinnen zum Ziel hat. Die ARD wird sich zudem an einer wissenschaftlichen Studie der Filmförderungsanstalt (FFA) zum Werdegang von filmschaffenden Frauen beteiligen. Darüber hinaus seien auch Produzenten und Produzentinnen aufgefordert, möglichst einen Anteil von 50/50 an Frauen/Männern für Regieprojekte vorzuschlagen. Monika Schulz-Strelow, Präsidentin von Frauen in die Aufsichtsräte (FidAr) forderte Karola Wille auf, diese ARD Schritte medienwirksam nach außen zu kommunizieren, damit auch das ZDF, die „Ziemlich Dicken Freunde“ (so Schulz-Strelow) in Zugzwang kommen. Die Regisseurinnen bräuchten nun Intendantinnen wie Karola Wille, die ihren Worten klare Taten folgen ließen.

Dem Zusammenschluss von mittlerweile 350 Regisseurinnen in Deutschland ist es auch ein Anliegen zu fragen, was sich verändert, wenn mehr Frauen Regie führen? Das Fernsehen der Zukunft brauche Innovation. Und dazu gehörten auch neue Erzählweisen, so Karola Wille. Ein anschauliches Beispiel für tiefgreifende Veränderung von fragwürdigen Rollenbildern brachte die Medienwissenschaftlerin Dr. Maya Götz. In ihrer wissenschaftlichen Untersuchung kam sie zu dem Ergebnis, dass die zunehmende sexualisierte Inszenierung von Frauen weitreichende Folgen hat: 50 Prozent der Mädchen zwischen 11 und 15 Jahren fühlen sich zu dick, obwohl sie absolutes Normalgewicht haben oder sogar untergewichtig sind. Ein Drittel von ihnen gaben direkt die Sendung „Germany’s Next Top Model“ als ausschlaggebenden Faktor für den Kampf gegen den eigenen Körper an. „Gebt den Frauen die Möglichkeit, Filme zu machen und sie werden diese Bilder und Rollen ändern können“, so Maya Götz.

„Qualität braucht eine neue Definition“

„Qualität braucht eine neue Definition“ so die Regisseurin, Autorin und Vizeleiterin der Sektion Film an der Berliner Akademie Jutta Brückner. Wenn sie sagt, dass der deutsche Film in der Zeit eingefroren sei und nicht nach Veränderung und Qualität strebe, bezieht sie sich auch auf die Kritiken deutscher Filme in Locarno. „Die EINE Qualität ist männlich geprägt und kompetitiv. Dabei gibt es koexistierende Qualitäten“ sagte auch der Autor und Dramaturg Roland Zag.

„Die EINE Qualität ist männlich geprägt und kompetitiv. Dabei gibt es koexistierende Qualitäten.“

Als ein wesentlicher Qualitätsmangel wurde immer wieder die Uniformität der 24 Prozent Heldinnen in deutschen Filmen angeführt: Nach wie vor ließe sich das Frauenbild auf einen maximalen Body Mass Index von 18,8 bei einem Durchschnittsalter von 28 Jahren, hübschen geraden Nasen und symmetrischen Gesichtern in dienender, zuarbeitender Pose zusammenfassen, so Maya Götz. Die neue Bündnispartnerin Henrike von Platen (BPW) möchte dieses Thema gemeinsam mit Pro Quote Regie auf einer politischen Ebene angehen: „Kinder – Küche – Kirche ist Vergangenheit, die Zukunft heißt Karriere – Kinder – und gern auch Kamera. Frauen übernehmen die Regie – in der Filmbranche genauso wie in allen anderen Branchen. Denn nur wenn (kluge) Männer und (kluge) Frauen (klug) gemeinsam arbeiten, entsteht Qualität.“

„Kinder – Küche – Kirche ist Vergangenheit, die Zukunft heißt Karriere – Kinder – und gern auch Kamera. Frauen übernehmen die Regie – in der Filmbranche genauso wie in allen anderen Branchen. Denn nur wenn (kluge) Männer und (kluge) Frauen (klug) gemeinsam arbeiten, entsteht Qualität.“

 

 

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blickpunktfilm: ARD will Regisseurinnenanteil erhöhen

Posted by on Feb 16, 2016 in ALLES, BERLINALE 2016, NEWSLETTER, PRESSESPIEGEL |

 Berlin, 17.02.2016, 15:36    Blickpunkt:Film | TV 

Die Landesrundfunkanstalten der ARD wollen in den kommenden drei Jahren den Anteil von Regisseurinnen in ihren Fernsehfilmen und Serien ausbauen. Wie die ARD-Vorsitzende und -Filmintendantin Karola Wille im Rahmen einer von Pro Quote Regie organisierten Veranstaltung während der Berlinale erklärte, habe man dazu einen Maßnahmenkatalog beschlossen.

Bereits im September vergangenen Jahres hatten ARD und Degeto laut Wille für einige Seriensendeplätze eine Selbstverpflichtung beschlossen, 20 Prozent der Regiestühle mit Regisseurinnen zu besetzen. Dabei handele es sich aber nur um eine Untergrenze; tatsächlich wolle man einen viel höheren Anteil an Regisseurinnen erreichen. Der dazu entwickelte Maßnahmenkatalog sieht neben der Förderung des Nachwuchses auch eine zunehmende Beschäftigung erfahrener Regisseurinnen vor. Auch wolle man Produzentinnen und Produzenten dazu auffordern, Frauen und Männer möglichst zu gleichen Teilen für Regieprojekte vorzuschlagen.

Laut Wille will sich die ARD darüber hinaus an einer wissenschaftlichen Studie der FFA zum Werdegang von filmschaffenden Frauen beteiligen.

Laut dem jüngst vom Bundesverband Regie vorgelegten zweiten Diversitätsbericht lag der Regisseurinnenanteil bei TV-Auftragsproduktionen der ARD im vergangenen Jahr bei 11,2 Prozent, im Hauptabendprogramm ab 60 Minuten bei 15,4 Prozent. Spitzenreiter ist der Mittwochsfilm mit einem Regisseurinnenanteil von 29 Prozent, am geringsten ist der Anteil an Regisseurinnen mit 5,9 Prozent bei den TV-Filmen am Samstagabend.

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Zeit Online | Esther Gronenborn | „Qualität ist nicht messbar, eine Quote schon“.

Posted by on Feb 11, 2016 in BERLINALE 2016, NEWSLETTER, PRESSESPIEGEL |

Berlinale | Esther Gronenborn für Zeit-Online

„Qualität ist nicht messbar, eine Quote schon“.

Machen Frauen schlechtere Filme als Männer, oder warum sind sie so rar in der TV- und Filmbranche? Auch auf der Berlinale. Ein Gespräch über Frauen, Qualität und Quote.

Interview: Angelika Finkenwirth

Am Potsdamer Platz fällt auch in diesem Jahr ein Iglu auf, das am Rand der Berlinale steht. Bubble nennen es die Veranstalter von Pro Quote Regie. Im Innern der Blase wollen sie für mehr Einfluss von Frauen in Film und Fernsehen kämpfen. Mit dabei ist auch die preisgekrönte Regisseurin Esther Gronenborn.

ZEIT ONLINE: Frau Gronenborn, auf der Berlinale 2015 haben Sie mit Pro Quote Regie einen ersten Sieg errungen: Die ARD-Filmproduktionstochter Degeto versprach, eine Frauenquote in der Regie von 20 Prozent einzuführen. Was ist daraus geworden?

Esther Gronenborn: Die Quote ist erst im Herbst 2015 in Kraft getreten, deshalb fehlen uns noch valide Erfahrungswerte. Wir haben uns aber sehr über dieses Zeichen gefreut und sind optimistisch. Man muss aber auch sagen, dass 20 Prozent noch nicht genug sind – unser Ziel ist es, im Laufe der nächsten Jahre auf bis zu 50 Prozent zu kommen. Außerdem halten wir es für notwendig, ein Gendermonitoring für die Sender und auch für die Filmförderanstalten durchzuführen.

ZEIT ONLINE: Was ist Ihr Plan für die diesjährige Berlinale?

Gronenborn: Wir haben ein Bewusstsein für die Schieflage erreicht und wollen die Diskussion nun schärfen und gegen Vorurteile angehen. Etwa beim Thema Qualität, da wir bei unseren Forderungen nach mehr Diversität immer zu hören bekommen, dass die Qualität darunter leiden könnte. Susanne Pfab, die Generalsekretärin der ARD, hat beispielsweise zur Einführung der Frauenquote gesagt: „Geprüft werden soll, ob es gelingen kann, ab dem 1. August 2015 in den nächsten drei Jahren die Regieauswahl nach Qualitätskriterien mit einem selbst vorgegebenen Frauenanteil in der Regie von 20 Prozent zu vereinbaren.“ Ähnlich äußerte sich auch Degeto-Geschäftsführerin Christine Strobl: „Anschließend wird ausgewertet, ob diese Selbstverpflichtung zu Beschränkungen bei der Auswahl nach Qualitätskriterien führt.“ Das ist wie ein Schlag ins Gesicht, denn es heißt ja, dass man Regisseurinnen den Qualitätsanspruch abspricht. Komisch, dass es diese Diskussion in der bisherigen Männerdomäne Film noch nie gab.

(…)

ZEIT ONLINE: Wie sehen Sie das Verhältnis von Quote und Qualität?

Gronenborn: Qualität bewertet jeder anders. Für die einen ist es der Kassenerfolg oder die Einschaltquote. Für andere Innovationen oder künstlerischer Anspruch. Qualität ist in der Kunst nicht wirklich messbar. Wenn wir dann hören, dass es bei der Regieauswahl allein um die Qualität geht, muss man sich doch fragen, ob es wirklich Qualitätsentscheidungen sind – oder eher Konfidenzentscheidungen.
„Bei Besetzungsentscheidungen greifen Stereotype“

> Hier zum Artikel

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15.02 | Wikipedia Einführung für Frauen aus Film und TV

Posted by on Feb 4, 2016 in ALLES, EVENTS, NEWSLETTER |

Es ist angedacht, dass sich nach der Auftaktveranstaltung filmschaffende und filminteressierte Menschen am 2. Mittwoch im Monat zum Themenkomplex „Frauen in Film, Funk und Fernsehen“ auch in anderen Städten treffen. WS ReNu, Satu Katja und DasMonstaaa freuen sich über Anregungen und Rückfragen, wir beantragen dann die jeweils notwendige Unterstützung bei WMDE.

Am 9. März 2016 (von 18:00–21:00 Uhr), unserem ersten 2. Mittwoch im Monat, werden sich Team und Interessierte in der WMDE-Geschäftsstelle treffen, um die bereits geleistete Arbeit zu feiern und Visionen zu besprechen. Wer mag editiert und/oder läd´ Fotos von der Berlinale hoch.
Du bist herzlich eingeladen!

> Dokumentaion zur Veranstaltung am 15.2.2106 in Wikimedia

Wiki

WANTED:

Wikipedia-Artikel über Filmemacherinnen, Regisseurinnen, Frauen-Filmthemen, Filme von Frauen, Kamerafrauen, Film-Editorinnen, Schauspielerinnen! Und zu Filmthemen im Allgemeinen.
Und alles andere auch.

Wikipedia Einführung für Frauen aus Film und TV

Wikipedia Artikel schreiben ist nicht schwer.
Wir zeigen Euch, wie es geht (…kostenlos).

Am Montag 15.2. in Berlin | 11h | Wikimedia Foundation Deutschland, Tempelhofer Ufer 23-24.

Verbindlich ANMELDEN unter:
Film.frauen-anmeldung@wikipedia.de

 


Details:


 

Wikipedia-Artikel schreiben ist nicht schwer!
Eine Einführung für Frauen aus Film & TV

Wo: Wikimedia Foundation Deutschland,
Tempelhofer Ufer 23-24, 10961 Berlin, U-Bahnhof Möckernbrücke,
(zu Fuß vom Potsdamer Platz erreichbar)

Wann: Montag, 15.2.
Wir sind ab 9:30 h da. Wir helfen mit Vorab-Fragen: Wikipedia-Account erstellen,
Artikelentwürfe besprechen usw. Kaffee gibt’s auch…
11:00 – 13:00 Uhr Einführung: Wie schreibe ich in Wikipedia?

Was: Von Anmelden bis Hochladen in einfachen Schritten: Was muss ich beachten, wie vermeide ich Fehler? Für Menschen ohne Vorkenntnisse.
Im Anschluss möglich bis 17:00 Uhr: Offenes und begleitetes Editieren in der
Wikipedia. Wir bieten an unterschiedlichen Tischen Unterstützung zu
unterschiedlichen Themen an und helfen bei Fragen, beim Editieren, beim
Hochladen und geben Einblick in ”was alles sonst noch möglich ist bei Wikipedia”.

Warum eine Einführung ausdrücklich für Frauen?
… weil nur ca. 10 % der Wikipedia-Autoren weiblich sind. Das ist zu wenig.

Bitte verbindlich anmelden unter: Film.frauen-anmeldung@wikipedia.de
Bitte bei Verhinderung ABSAGEN! Danke!
Die Veranstaltung ist kostenlos.

Mitbringen:

  • Laptop oder Tablet (wer möchte)
  • gerne Entwürfe für Wikipedia Artikel über Filme, Filmemacherinnen etc.,
  • gerne Fotos (zB. auf USB Stick, CD)
  • Interesse und gute Laune.

Wer sich vorbereiten möchte:

  • Vorher einen Wikipedia-Account mit einem User-Namen (nicht Euren „richtigen“ Namen) einrichten.
  • VDas Wikipedia:Tutorial durchlesen. Das ist eine kurze, klare Einführung.
    > Wikipedia:Tutorial
  • Wikipedia Artikel im Film/TV Bereich lesen: Wie sind die Artikel geschrieben? Wie sind sie strukturiert?

Ein Veranstaltung von Wikimedia, Renate Nuppenau und Susanna Salonen.
Auf Initiave von Pro Quote Regie.

 

 

 

 

 

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Suffragetten ab 4. Februar in den Kinos | PQR verlost zwei Karten

Posted by on Jan 22, 2016 in ALLES, EVENTS, NEWS, NEWSLETTER |

Pro Quote Regie findet: Ein Film über die SUFFRAGETTEN war mal wieder fällig!
Zwei Freikarten wurden uns für unsere Mitglieder zur Verfügung gestellt,
bitte schreiben an info@proquote-regie.de
im Betreff die Antwort auf die Quizzfrage: Wie hieß die Suffragette die im Juni 1913 bei einem Pferderennens vom König niedergerissen wurde und an ihren Verletzungen starb?

Inhalt: 1903 gründete Emmeline Pankhurst (MERYL STREEP) in Großbritannien die „Women’s Social and Political Union“, eine bürgerliche Frauenbewegung, die in den folgenden Jahren sowohl durch passiven Widerstand, als auch durch öffentliche Proteste bis hin zu Hungerstreiks auf sich aufmerksam machte. Neben dem Wahlrecht kämpften sie für die allgemeine Gleichstellung der Frau und für heute so selbstverständliche Dinge wie das Rauchen in der Öffentlichkeit. Die sogenannten „Suffragetten“ waren teilweise gezwungen in den Untergrund zu gehen und ein gefährliches Katz und Maus-Spiel mit dem immer brutaler zugreifenden Staat zu führen. Es waren größtenteils Arbeiterfrauen, die festgestellt hatten, dass friedliche Proteste keinen Erfolg brachten. In ihrer Radikalisierung riskierten sie alles zu verlieren – ihre Arbeit, ihr Heim, ihre Kinder und ihr Leben. Maud (CAREY MULLIGAN) war eine dieser mutigen Frauen.

Regie: Sarah Gavron.

Website: www.suffragette-film.de
Facebook: www.facebook.com/suffragette.derfilm
Aktuelle Frauenrechtspetitionen: www.change.org/suffragette

Interessant die Filmpädagogische Begleitmaerialen zum Film: http://www.suffragette-film.de/fileadmin/template-suffragette/img/Suffragette_Begleitmaterialien_SCHULE_1501.pdf

suffragette-9-rcm0x1920u

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