Jeder zweite Tatort von einer Frau wäre fair gewesen
Filmagentin Elke Brand: „Wir brauchen mehr „Tatort“-Regisseurinnen!“ Ein Gastbeitrag von Elke Brand in kress.de Mehr Mut bei den Fernsehverantwortlichen fordert die Hamburger Filmagentin Elke Brand. In einem Gastkommentar für kress.de kritisiert sie, dass Frauen in der Regie von fiktionalen Formaten wie dem „Tatort“ oder dem Mittwochsfilm chronisch unterbesetzt seien. „Eine 20-Prozent-Quote reicht nicht, mutig und fair ist einzig eine 50:50-Quote“, so Elke Brand. Brand, seit mehr als 15 Jahren Geschäftsführerin der Medienagentur scripts for sale in Hamburg, ist nach der ersten Freude über die 20-Prozent-Quote mehr als ernüchtert. Die ARD-Granden hätten es versäumt, ein deutliches Zeichen zu setzen. Dass Frauen keine Krimis können würden, sei ein verheerendes Vorurteil. Mehr > hier ...
mehrHessen katapultiert sich in die Mitte der deutschen Filmödnis
Kino- und Kulturabbau bei der hessischen Filmförderung: Minister Boris Rhein verplant aus Versehen ein Drittel des kulturellen Etats für Fernsehproduktionen und dreht sich die Wahrheit zurecht. Was passiert, wenn wirtschaftliche und kulturelle Filmförderungen zusammengelegt werden, lässt sich in Hessen gerade in absurdester Form verfolgen. Artikel von critic.de hier:...
mehrStellungnahme von Pro Quote Regie zum Maßnahmenplan der ARD
Berlin, 24.09.2015
Pro Quote Regie hält den gestern von der ARD beschlossenen Maßnahmenplan zur Erhöhung des Anteils von Regisseurinnen bei Film- und Serienproduktionen für einen ersten großen Schritt zur Chancengleichheit im Film- und Fernsehbereich. Wir freuen uns, dass wir die neun Landesrundfunkanstalten mit unseren Argumenten überzeugen konnten und sie die eklatante geschlechtsspezifische Schieflage in diesem Bereich beseitigen wollen. Jetzt ist das ZDF am Zug dem Beispiel der ARD zu folgen. Auch die privaten Fernsehsender sowie die Filmförderinstitutionen von Bund und Ländern sind aufgefordert, in diesem werkschöpfenden und kollektiv Rollenbilder prägenden Bereich der Medienwirtschaft mehr Diversität herzustellen und eine breitere gesellschaftliche Perspektive zuzulassen.
mehrAufruf zu einer notwendigen Debatte über die Qualität des deutschen Films
An alle Filmschaffende, wir möchten die Debatte um die Qualität des deutschen Films neu entfachen und das Bewusstsein für Qualität schärfen. Dafür holen wir zunächst ein Meinungsbild in der Branche ein: Alle Berufs- und Altersgruppen sind gefragt, sich an unserem Aufruf zu beteiligen. Bitte nehmen Sie sich 10 Minuten und schreiben Sie bis zum 10. September eine halbe Seite unter Berücksichtigung der unten stehenden Fragen an Ulrike Roesen: roesen@adk.de. Aufruf zu einer notwendigen Debatte über die Qualität des deutschen Films Nach welchen Kriterien wollen wir Filme bewerten? Nach welchen Kriterien entscheidet das Publikum? Hat die Kritik einen anderen Zugang zur siebten Kunst? Was verstehen Produzenten*innen Regisseur*innen, Autor*innen, Cutter*innen, Schauspieler*innen, Kameraleute unter einem guten Film? WIE LÄSST SICH QUALITÄT BEI EINEM FILM ERKENNEN? Wir müssen davon ausgehen, dass es keinen einheitlichen Qualitätsbegriff gibt. Das Kino lebt von den unterschiedlichen Positionen seiner Hersteller. Widersprüchliche Kriterien machen seinen Reiz aus. Und trotzdem wollen wir die Frage stellen: WAS MACHT DIE QUALITÄT EINES FILMES AUS? Bitte nehmen Sie sich die Zeit, diese Frage bis zum 10. September auf höchstens einer halben Seite aus ihrer Sicht zu beantworten und schicken Sie sie an die Akademie der Künste, Ulrike Roesen: roesen@adk.de. Die Akademie der Künste und der Verband der deutschen Filmkritik wollen für November zu einer Veranstaltung einladen, in der diese Frage diskutiert werden soll. Die Auswertung der Antworten wird die Basis des öffentlichen Gesprächs sein. Wir müssen das Bewusstsein für Qualität schärfen. Vielleicht kann es auch für Fördergremien hilfreich sein bei der Vergabe öffentlicher Gelder. Wir sind gespannt auf Ihre Antworten. Jutta Brückner, Frédéric Jaeger, Claudia Lenssen, Wilfried Reichart, Bettina Schoeller Juli 2015 Sektion Film- und Medienkunst Akademie der Künste Pariser Platz 4 10117 Berlin Tel. +49(0)30 200 57-15 51 Fax +49(0)30 200 57-15 50 roesen@adk.de...
mehrHessen: Kultusminister Rhein will nach Gutsherrenart Leiter der neuen Fördergesellsaft – an qualifizierten Frauen vorbei – durchsetzen.
Pro Quote Regie hat sich am 23.7.2015 in einem Brief an den Hessischen Minister für Wissenschaft und Kunst gewandt und Boris Rhein darum gebeten, „die Entscheidung bei der Neubesetzung der Geschäftsführung für die Hessen Film GmbH zu überdenken und zu revidieren“.
mehrDegeto führt Quote ein: PQR Stellungnahme
Pro Quote Regie begrüßt den Vorstoß von Christine Strobl sich für mehr Regisseurinnen bei Degeto-Projekten einzusetzen. Eine freiwillige Selbstverpflichtung auf 20 Prozent Mehrbeschäftigung kann dabei nur ein Anfang sein, ist aber sicherlich ein erster Schritt mit Signalwirkung. In Gesprächen mit unseren 320 Regisseurinnen wurden folgende häufig wiederkehrenden Ablehnungsgründe genannt: 1. „Sie haben noch nichts in dem entsprechenden Format vorzuweisen.“ 2. „Die Projekte sind schon an altbewährte Regisseure vergeben.“ 3.“ Das Format entsteht unter enormem Zeitdruck und hierfür müssen wir auf erfahrene Kollegen zurückgreifen.“ Ein weiterer Aspekt, der auf die meisten Degeto-Filme nicht zutrifft, besagt, Frauen könnten das Genre Action und Krimi nicht inszenieren. Gerne wird auch von Produktionsfirmen geschildert, sie hätten schon mal mit einer Frau zusammen gearbeitet, aber es hätte Probleme gegeben und daher würde man von der Beschäftigung einer Regisseurin absehen. Wenn man diesen Satz umdreht und aus der Frau einen Mann macht, wird die Absurdität dieser Behauptung deutlich. Man kann nicht ein ganzes Geschlecht in Sippenhaft nehmen. Ein weiteres Vorurteil dass uns immer wieder begegnet ist, es gäbe nicht genug Regisseurinnen und die seien dann auf Jahre ausgebucht. Frau Strobl zeigt mit ihrer Initiative, dass sie diese Meinungen nicht teilt. Wir freuen uns sehr über ihre Dialogbereitschaft. Generell geht es darum, dass Produktionsfirmen und Sender ihr Netzwerk an Regisseurinnen aktiv ausbauen müssen. Eine Selbstverpflichtung kann dabei ein erstes wirksames Mittel sein. Wenn man die Beschäftigung von Frauen bei den Sendern verbessern möchte, ist es wichtig Bewerbungen von Regisseurinnen ernst zu nehmen und auch Frauen zu beschäftigen, die anders als ihre männlichen Kollegen noch keine Chance hatten, sich in dem entsprechenden Format zu bewähren. Eine weitere wichtige Maßnahme wäre, dass auf den üblichen Shortlists für Projekte bei der Regie genauso viele Frauen wie Männer vorgeschlagen werden. Unter den 42 Prozent der Regisseurinnen, die an den Filmhochschulen jährlich abschließen, gibt es sicher genug, die in Frage kommen. Pro Quote Regie verfügt zudem über einen Pool an zahlreichen, erfahrenen und durch Filmpreise und Festivalteilnahmen gekürten Regisseurinnen, den wir gerne zur Verfügung stellen. Dies könnte zur Folge haben dass die 20 Prozent, die sich ja fast am Status Quo orientieren, bald zu eng werden. Eine wirkliche Gleichstellung für Frauen im Regieberuf muss über eine Marke von 20 Prozent hinausgehen. Wir verweisen auf das Modell von Pro Quote Regie 30 Prozent in 3 Jahren, 42 Prozent in 5 Jahren und „Fifty:Fifty“ in zehn Jahren. Grundsätzlich können entsprechende Gesetzesvorlagen, wie zum Beispiel das Einfordern der gendergerechten Verteilung öffentlicher Gelder, wichtige Anreize für Produzenten und Sender bieten, mehr Frauen in der Regie zu beschäftigen und damit dafür zu sorgen, dass tatsächlich die Qualität und nicht das Geschlecht den Ausschlag für eine Beschäftigung bildet. Das Team von Pro Quote...
mehrDeutscher Filmpreis: Eine herrliche Auszeichnung
Beim Deutschen Filmpreis dürfen Frauen Preise überreichen und lächeln –
ausgezeichnet werden sie nicht. Weil sie die schlechteren Filme machen?
Nein, weil sie gar nicht erst die Chance bekommen, große Filme zu
drehen.
Blickpunkt:Film – Unsere Antwort
In einem offenen Brief kritisiert Pro Quote Regie die „offen frauendiskriminierenden“ Aussagen der Branchenvertreter, die in dem Artikel zu Wort kommen. Pro Quote Regie fordert „gesetzliche Vorgaben für die gendergerechte Vergabe von öffentlichen Geldern auch bei sogenannten Auftragsproduktionen“.
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