EDITION F | „Frauen müssen sich in der Filmwelt anders festigen als der weiße heterosexuelle Mann“
„Da liegt stark an einem mangelnden kollektiven Gedächtnis, einer Richtschnur. Ich denke, es gibt schon viele Frauen in der Branche – viele Frauen, die Dokumentarfilme machen, einige Frauen, die Spielfilme machen. Ein Problem ist und bleibt, dass viele Filme von Frauen seit Beginn der Filmgeschichte nicht im Kanon auftauchen. Mit Kanon meine ich beispielsweise diese offiziellen ‚Die 100 besten Filme’ oder ‚Filme, die man gesehen haben muss’-Listen. Das heißt, die Frauen müssen sich immer wieder selbstständig neu begegnen. Jede Frau muss sich ganz anders festigen in der Filmwelt als zum Beispiel der weiße heterosexuelle Mann.
mehrZeit Online | Esther Gronenborn | „Qualität ist nicht messbar, eine Quote schon“.
Gronenborn: Qualität bewertet jeder anders. Für die einen ist es der Kassenerfolg oder die Einschaltquote. Für andere Innovationen oder künstlerischer Anspruch. Qualität ist in der Kunst nicht wirklich messbar. Wenn wir dann hören, dass es bei der Regieauswahl allein um die Qualität geht, muss man sich doch fragen, ob es wirklich Qualitätsentscheidungen sind – oder eher Konfidenzentscheidungen.
„Bei Besetzungsentscheidungen greifen Stereotype“
Die Quoten: NRW fördert mehr Frauen und Fernsehen
In Düsseldorf stellte die Film- und Medienstiftung NRW ihre Bilanz für das vergangene Jahr vor. Dabei fielen zwei Themen auf: Neben der stärkeren Förderung von TV-Projekten wäre dies die positive Entwicklung der Regisseurinnenquote.
mehrFFA zieht Bilanz: 27 % der geförderten Filmen von Regisseurinnen
Gerade der Anteil der von Regisseurinnen inszenierten Filme unter den bewilligten Projekten erfreut den für den Förderbereich zuständigen stellvertretenden FFA-Vorstand Christine Berg: „Angesichts der aktuellen Genderdiskussion ist es positiv zu bewerten, dass Anträge mit weiblicher Beteiligung – sowohl bei Regie als auch bei Produktion und Drehbuch – häufiger bewilligt wurden als Projekte mit ausschließlich männlicher Beteiligung. Man sieht, die Kommission hat in diesem Jahr verstärkt auf Projekte mit Regisseurinnen geachtet.“
mehrKulturstaatsministerin will Filmförderung neu regeln
Berlin. Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) will mit einem neuen Filmförderungsgesetz Kreativität und Mut im deutschen Film stärken. Die Fördergremien sollen schlanker und weiblicher werden, Drehbuchentwicklung und Kurzfilme bekommen besondere Chancen, und die Fördergelder werden transparenter verteilt. Für ARD und ZDF wird sich voraussichtlich der gesetzliche Abgabesatz erhöhen.
mehrFritzi Haberlandt für die Quote – Emma
Die Initiative „Pro Quote Regie“, die im Herbst 2014 startete, ist daher ganz in Haberlandts Sinne. Deren Forderung: 30 Prozent der öffentlich-rechtlichen Gelder für die Film-Förderung sollen an weibliche Regisseure gehen.
mehr„So einen Murks kriegen auch Frauen problemlos hin“ | Hermine Huntgeburth über Frauenquote und Grimmepreis
Das Problem liegt ja nicht darin, dass Frauen den Einstieg ins Geschäft nicht schaffen. Beim ersten oder zweiten Film läuft meist alles noch ganz gut. Erst im Verlauf der Karriere werden Frauen langsam an den Rand gedrängt und kriegen immer weniger Aufträge. Da muss mit einer Quote dagegengesteuert werden.
mehrvorwärts | Die SPD muss die Chance nutzen, Frauen zu fördern
Die deutsche Filmförderung benachteiligt Frauen. Darauf hat ProQuote Regie aufmerksam gemacht. Für mehr Gleichberechtigung sind aus ihrer Sicht Gesetzesänderungen und eine andere Förderpolitik nötig. Hier sieht ProQuote Regie auch die SPD in der Pflicht.
mehrIFF | Women making film is a radical act
Großen Zulauf fand die Veranstaltung „Get NetWorked Up“ über Frauen in der Filmbranche und ihre Netzwerke bei der Berlinale 2015.
Zu den Teilnehmer_innen gehörten unter anderem
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